* vielseitig in allen Pferdesportarten einsetzbar und zwar auch gleichzeitig,
darum sind es die perfekten Familienpferde: Mutter reitet morgens Dressur, Sohnemann springt nachmittags, Töchterchen trailt und showt und abends kutschiert Vatern seine Lieben durch die Lande - dann ist ein Shagya gerade eben ausgelastet!
* robust, genügsam, gesund und fruchtbar:
alle arabischen Eigenschaften sind hier gepaart mit europäischer Sportpferdeeignung und Rittigkeit
* jähes, aber leicht regulierbares Temperament:
ein Wüstenpferd kann (anders als z.B. ein Bergpferd) immer bis zum letzten Moment Ruhe bewahren, um dann im schnellen Galopp zu flüchten.
* ausdauernd und leistungsbereit:
die Ausdauer arabischer Pferde ist sprichwörtlich und macht sich insbesondere bei Distanzritten und Vielseitigkeits- prüfungen positiv bemerkbar. Aber auch im täglichen Umgang ist es einfach und kostengünstig: alle Familienmitglieder können das Pferd nacheinander nutzten, gern auch in verschiedenen Sportarten. Desto mehr sie zu tun haben, desto zufriedener sind sie! Sie sind sehr intelligent - und brauchen daher auch viele Anregungen für den Kopf. Vielseitige Aufgaben, neue Aufgaben lieben sie - sie denken gern mit!
* besonders menschenfreundlich
Die Beduinen haben ihre wertvollen Stuten zum Schutz vor Feinden im eigenen Zelt untergebracht. Von ihnen hing der Erfolg kriegerischer Auseinandersetzungen ab - dazu nutzten sie die Stuten (Hengste taugten dazu nicht: sie verrieten sich zu leicht durch lautes, schreiendes Wiehern) und sie genossen daher besondere Zuneigung und Wertschätzung - über viele Jahrhunderte. Das ist heute noch genetisch in allen Nachkommen fest verankert. Ich vergleiche die Beziehung zu einem arabischen Pferd oft mit der zu einem Hund - sie ist intensiver und individueller als zu anderen Pferden!
Geschichte der Shagya-Araber Im 19. Jahrhundert wurde in der K.u.K.-Monarchie ein Pferd gezüchtet, das sowohl als Kavalleriepferd als auch als Kutsch- und eindrucksvolles Paradepferd verwendet werden konnte. Man kreuzte auf den Militärgestüten in Ungarn Wüstenaraber mit bodenständigen Landrassen, Lipizzanern, Andalusiern und Englischem Vollblut.
Der Stammlinienbegründer gehörte zum Typ der Shagya-Araber. Er war ein Vollblutaraber, ein Schimmel, der 1837 nach Ungarn importiert wurde. Man wollte von der Ausdauer und Genügsamkeit her ein dem Araber weitgehend entsprechendes Pferd züchten, das aber großrahmiger sein und einen etwas längeren Rücken und im allgemeinen mehr Reitpferdcharakteristika aufweisen sollte. Man war bestrebt, im Körperbau dem Charakter des Arabers nahe zu bleiben. Nach den entsprechenden Kreuzungen wurde Reinzucht betrieben. Um die Pferde nicht zu schwer werden zu lassen, wurden jedoch immer wieder edle Wüstenaraber eingekreuzt.
Der Kopf entspricht weitgehend dem klassischen Araberkopf, ohne die konvex-konkave Stirn-Nasen-Linie (Hechtkopf, Araberknick) zu deutlich zu zeigen. Die Nüstern sollen groß, die Ganaschen deutlich ausgeprägt sein. Der kräftig bemuskelte Hals soll gut aufgesetzt sein, der Schweif fasanenartig hoch getragen werden. Die Widerristhöhe liegt bei Hengsten zwischen 156 und 165 cm und bei Stuten zwischen 153 und 160 cm, also höher als beim Arabischen Vollblut. Die meisten Shagya-Araber sind Schimmel, aber auch alle übrigen Farben kommen vor. Rappen sind selten.
Es sind hervorragende Reitpferde, die sich auch als Kutschenpferde gut eigenen. Sie sind anspruchslos und ausdauernd (Araber-Eigenschaften), eignen sich sehr gut für Distanzritte und zeigen ein gutes Sprungvermögen.
Vom Entwicklungsgebiet Ungarn kamen die Shagya-Araber natürlich nach Österreich. Sie werden heute außerdem in Deutschland, Tschechien, der Schweiz, Dänemark, Rußland und den USA gezüchtet. In diesen Ländern bemüht man sich seit ca. 1960 gezielt, diese Rasse zu erhalten.
Insgesamt gibt es nur einige hundert eingetragene Zuchttiere. 1978 wurden diese Pferde von der Welt-Araber-Organisation als Reinzucht-Shagya-Araber anerkannt. Im Gegensatz beispielsweise zu den weißen und schwarzen Kladrubern sind Shagya-Araber in das ÖNGENE-Programm der Fall zur Erhaltung alter, vom Aussterben bedrohter Haustierrassen aufgenommen, da es weltweit nur noch 1200 registrierte Zuchtpferde gibt.